HISTORISCHER AUGENBLICK
Willkommen auf dem Blog des Instituts für Geschichtsdidaktik und Public History der Eberhard Karls Universität Tübingen!
Ein Blog für Studierende, Lehrende und kritische Köpfe, die Geschichte nicht nur in Archiven und dicken Büchern, sondern auch im Hier und Jetzt suchen. Menschen, die Interesse daran haben, sowohl Krater als auch zarte Pinselstriche der historischen Vergangenheit in der Gegenwart zu erkunden. Studierende und Dozent*innen der Geschichtswissenschaft haben sich in Lehrveranstaltungen auf Spurensuche begeben - hier präsentieren sie ihre vielfältigen Ergebnisse.
Odyssee einer Urkunde. Die Paulskirchenverfassung vom 28. März 1849
von Clara Müller
Am 18. Mai 2023 wurde mit einem feierlichen Akt und einem Bürgerfest in Frankfurt sowie in weiteren deutschen Städten das 175-jährige Jubiläum der Paulskirche gefeiert. Am 18. Mai 1848 waren zum ersten Mal über 500 Abgeordnete in ein gesamtdeutsches Parlament eingezogen. Ganz im Sinne der vorhergegangenen Revolutionen, die sich von Paris ausgehend auf weite Teile Europas ausgebreitet hatten, erarbeiteten diese Abgeordneten in mehreren Monaten eine Verfassung für einen ersten deutschen Einheitsstaat. Die Verfassungsurkunde ist am 28. März 1849 von 405 Abgeordneten, also einer außergewöhnlich hohen Mehrheit des sonst so vielfältigen politischen Spektrums, unterzeichnet worden. Hier beginnt die einzigartige und bemerkenswerte Geschichte der Verfassung als historisches Objekt und als Symbol für Demokratie, Revolution, Scheitern und Neuanfang.
Der unbekannte Baumeister Baden-Württembergs
von Aila Sadowski
8. Mai 1945: Mit der Kapitulation Deutschlands fand der Zweite Weltkrieg ein Ende. Damit einhergehend kam eine neue Aufgabe: Die Aufgabe das Land zu stabilisieren und langsam in eine funktionierende Demokratie zu führen. Eine Problematik dabei: Viele Politiker waren durch eine nationalsozialistische Vergangenheit vorbelastet und so erstellten die Alliierten eine „weiße Liste“ mit Namen von Persönlichkeiten, die dafür bekannt waren, demokratisches Handeln zu befürworten. Ein Name auf dieser Liste war Reinhold Maier.
„Berufen, um zu helfen?“ – Die Tropenmedizin in Tübingen
von Hannah Kuhr
„Berufen, um zu helfen“ – unter diesem Titel steht eine Publikation aus dem Jahr 2016, die sowohl das 110-jährige Bestehen des Deutschen Instituts für Ärztliche Mission (Difäm) als auch das 100-jährige Bestehen der Tropenklinik in Tübingen, dessen Klinikträger das Difäm ist, zelebriert. Beide Institutionen bestehen noch heute. Sie haben über die Jahre vor allem ideologische Wandlungsprozesse durchlaufen, wobei ihre Funktion als Träger der medizinischen Versorgung in wirtschaftlich armen Regionen (Difäm) und als Klinik für an sogenannten ‚Tropenkrankheiten‘ erkrankte Menschen in Tübingen selbst (Tropenklinik) weitgehend gleich geblieben sind. Laut eigener Auskunft „wurde [nach der Unabhängigkeit vieler Länder, Anm. HK] klar, dass ein westliches Medizinverständnis den Menschen vor Ort nicht gerecht wird und nicht einfach exportiert werden kann“. Bevor dies aber klar wurde, musste die Tropenmedizin einen langen Weg durchlaufen, der mit der Dekolonialisierung Hand in Hand geht und bis heute nicht abgeschlossen ist.
Der Mössinger Generalstreik – wie sich ein Dorf erinnert
von Maja Meier
Es ist 90 Jahre her, dass Mössinger Bürger*innen den Mut hatten, gegen die Machtergreifung Hitlers aufzustehen, ihre Stimme zu erheben und für die Freiheit und Gerechtigkeit zu kämpfen. Diese Courage beeinflusst und prägt die kleine Stadt und ihre Bewohner*innen bis heute. Doch was bleibt von solch einem Ereignis übrig? Wie erinnert man daran? Wie ist es aus heutiger Sicht zu bewerten?
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