HISTORISCHER AUGENBLICK
Willkommen auf dem Blog des Instituts für Geschichtsdidaktik und Public History der Eberhard Karls Universität Tübingen!
Ein Blog für Studierende, Lehrende und kritische Köpfe, die Geschichte nicht nur in Archiven und dicken Büchern, sondern auch im Hier und Jetzt suchen. Menschen, die Interesse daran haben, sowohl Krater als auch zarte Pinselstriche der historischen Vergangenheit in der Gegenwart zu erkunden. Studierende und Dozent*innen der Geschichtswissenschaft haben sich in Lehrveranstaltungen auf Spurensuche begeben - hier präsentieren sie ihre vielfältigen Ergebnisse.
von Sandra Höhn
Tübingen am 18. April 1945, mitten in der Nacht. Angeblich sollten die Sprengsätze schon in der Eberhardsbrücke gesteckt haben, um mit der Sprengung den von Norden anrückenden Franzosen des Combat Command V den Weg auf die Alb zu erschweren. Alle anderen verkehrstüchtigen Neckarbrücken waren auf Befehl aus Stuttgart bereits in die Luft gejagt worden. Eine kleine Pionierabteilung – die Angaben rangieren zwischen vier und zehn – war für die Sprengung zuständig. Doch weshalb wurde die Brücke trotz des Befehls und der sich vor Ort befindenden Pionierabteilung schließlich nicht gesprengt?
Kurator im Tübinger Stadtmuseum - Ein Interview mit Dr. Bruno Wiedermann-Kashefipour
von Berit Krause
Dr. Bruno Wiedermann-Kashefipour hat in Tübingen und Stockholm Ur- und Frühgeschichte, Archäologie des Mittelalters und Mittelalterliche Geschichte studiert. In der Mittelalterlichen Geschichte hat er auch promoviert. Entstanden ist die Arbeit mit dem Titel: „Himmlische Körper. Konstruktionen von sozialer Differenz in laienastrologischen Sammelhandschriften des 14.-16. Jahrhunderts“. Im Anschluss an seine Promotion arbeitete er in der Vermittlung im Lern- und Gedenkort Hotel Silber in Stuttgart. Sein Volontariat machte er im Stadtmuseum Tübingen und ist dort seit 2022 als Kurator, wissenschaftlicher Mitarbeiter und in der Museumspädagogik tätig.
Krieg! ... in der Leserbriefspalte? Veteranenkult in Tübingen nach 1945
von Marcel Alber
Dreizehnmal trafen sich die Kriegsveteranen der 78. Sturm- und Infanteriedivision zwischen 1952 und 1989 in Tübingen, meist in einem Drei-Jahres-Rhythmus. In dieser Zeit erfuhren die Treffen sowohl viel Zuspruch als auch Kritik. Mehr über den Veteranenkult in Tübingen nach 1945:
Karl Fezer: ein umstrittener Stiftsephorus
von Richard Kneer
Karl Fezer (1891-1960) spielte während der NS-Zeit in seiner Funktion als Stiftsephorus eine leitende Rolle im Evangelischen Stift in Tübingen. Er trug einen großen Teil zur Situation im Stift bei, da Fezer während seiner Amtszeit sowohl während der gesamten NS-Zeit als auch in der Nachkriegszeit tätig war. Im Besonderen auch dazu, wie das Leben im Stift gestaltet werden konnte und welche Freiheiten die Stiftler besaßen. Das Stift war für die Studierenden weitestgehend abgegrenzt von politischer Einflussnahme der NSDAP, was dem Bemühen Fezers zugrunde lag, das Stift unabhängig zu halten und sich gemeinsam mit der Landeskirche und dem Landesbischof Wurm darum bemühte, Konflikten mit der NSDAP aus dem Weg zu gehen. Öffentliche Kritik am NS-Regime wurde dennoch nicht geäußert, sondern im privaten und geschlossenen Kreis diskutiert.
Zusätzliche Angaben zu Bildquellen/ Lizenzen (externe Links):
*Herkunft/Rechte: Haus der Geschichte Baden-Württemberg / Sammlung Gebrüder Metz (CC BY-NC-SA), URL: https://bawue.museum-digital.de/object/29374 (26.4.2025). Format angepasst.
**Gedenkstein für die 78. Infantrie-Sturm-Division im Alten Lager des ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen. Unterillertaler, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons (03.07.2024).
Das Format der Bilder wurde evtl. angepasst.
Historische Ausstellungen
Geschichte digital
Lokal hingeschaut
Koloniales Erbe
Arbeitsfeld Public History
Tasting the Past
(externer Link)