HISTORISCHER AUGENBLICK

Willkommen auf dem Blog des Instituts für Geschichtsdidaktik und Public History der Eberhard Karls Universität Tübingen!


Ein Blog für Studierende, Lehrende und kritische Köpfe, die Geschichte nicht nur in Archiven und dicken Büchern, sondern auch im Hier und Jetzt suchen. Menschen, die Interesse daran haben, sowohl Krater als auch zarte Pinselstriche der historischen Vergangenheit in der Gegenwart zu erkunden. Studierende und Dozent*innen der Geschichtswissenschaft haben sich in Lehrveranstaltungen auf Spurensuche begeben - hier präsentieren sie ihre vielfältigen Ergebnisse.


AKTUELLE BEITRÄGE

Kolonialgeschichte lokal und greifbar - Ginkgo-Blätter beim Stadtrundgang „Koloniale Orte“ 

von Marlene Krekeler

Kolonialgeschichte begegnet uns im Tübinger Stadtbild immer wieder – aber man muss genau hinschauen. Oder die Stelen des Stadtmuseums lesen, von denen letzten Herbst insgesamt zwölf in der ganzen Stadt aufgestellt wurden. Genauso wie es Informationsschilder vor wichtigen historischen Orten zur NS-Vergangenheit gibt und eine Zeit lang zur queeren Geschichte in Tübingen gab, wurde letzten Herbst über den Kolonialismus aufgeklärt. So eröffnete einer der drei angebotenen Stadtrundgänge neue Perspektiven – insbesondere auf den Stadtpark „Bota“: Im Alten Botanischen Garten die Ginkgo-Bäume in dem Bewusstsein zu betrachten, dass diese nur aufgrund kolonialer Expeditionen hier wachsen, führt zu einem neuen Verständnis der lokalen Kolonialgeschichte – und macht sie im wahrsten Sinne des Wortes greifbar.

Bild: Marlene Krekerler.
Bild: Marlene Krekerler.

Mussolinis Kolonialmuseum

von Anna Valeska Strugalla

Im Jahr 1923 eröffnete Benito Mussolini höchstpersönlich eine neue Ausstellung im Palazzo della Consulta, mitten in der römischen Altstadt. Neben kunstvoll gestalteten Waffen aus Äthiopien gab es ziegenlederne Tanzschuhe aus Eritrea und Malereien mit Szenen aus Somalia zu sehen. Das Museo Coloniale di Roma war ein Propagandaprojekt, das Italien als Kolonialmacht präsentierte. Heute arbeitet ein Team aus italienischen Museumsethnolog*innen bereits seit mehreren Monaten an einer Ausstellung über die Geschichte eben dieses Kolonialmuseums. Erste Ergebnisse sind jetzt im Museo delle Civiltà im römischen EUR-Viertel als Intervention in der dortigen Dauerausstellung zu sehen. 

Bild: Anna Valeska Strugalla.
Bild: Anna Valeska Strugalla.

Ein französischer Militärfriedhof unter dem Parkplatz des Kupferbaus? – Der virtuelle Stadtrundgang zu den Franzosen in Tübingen (Teil 2)

Interview mit Dr. Johannes Großmann

von Maren Brugger

Vive le couple franco-allemand! Vor 60 Jahren wurde mit dem Elysée-Vertrag eine neue Phase deutsch-französischer Geschichte besiegelt. Dass diese Zusammenarbeit auf lokaler Ebene bereits 1945 begann, zeigt der virtuelle Stadtrundgang über die Franzosen in Tübingen und geht dabei auch fast vergessenen Orten nach. Dr. Johannes Großmann hat im Interview bereits einen Blick hinter die Kulissen gegeben und unter anderem über die Kriterien für die Auswahl der Stationen gesprochen. Ein Kriterium war der Wunsch, Orte (wieder) sichtbar zu machen. 

Bild: Maren Brugger.
Bild: Maren Brugger.

Eine Lokalgeschichte von Besatzung, Neubeginn und Freundschaft – Der virtuelle Stadtrundgang „Die Franzosen in Tübingen 1945-1991“ (Teil 1)

Interview mit Dr. Johannes Großmann

von Maren Brugger

Vive l’amitié franco-allemande! Vor fast 60 Jahren – am 22. Januar 1963 – besiegelten Charles de Gaulle und Konrad Adenauer mit dem Elysée-Vertrag eine freundschaftliche und neue Phase der deutsch-französischen Geschichte nach den Weltkriegen. Diese zunächst durch die französische Besatzung geprägte Zusammenarbeit begann auf lokaler Ebene bereits in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. In Tübingen waren von 1945 bis 1991 französische Soldaten stationiert. Unter der Leitung von Dr. Johannes Großmann, Historiker an der Universität Tübingen, und Dr. Matthieu Osmont, ehemaliger Leiter des Institut culturel franco-allemand Tübingen, sind Studierende der Universität Tübingen diesen Spuren nachgegangen und haben einen  virtuellen Stadtrundgang konzipiert.

Bild: (C) Universität Tübingen.
Bild: (C) Universität Tübingen.

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